Die wahre Geschichte!

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Thrifty

Kombiniert man Gravelroad mit Sandablagerungen und bumbs mit einem kleinen Auto mit zu harten Reifen, kann das ganz schnell schief gehen.

Lernen muss man so etwas meistens aber erst auf die harte Tour, damit das obvious wird. So wie ich.

 

Kurve, Sandhügelchen vorraus, Bremsen, Driften, Gegenlenken, Driften in die andere Richtung, Gegenlenken, Driften, Seitlich gegen den Straßenrand crashen, rechte Autoseite hebt ab, linke Vorderecke des Autos fängt den Halbflug ab, die Autohinterseite danach, das Auto kommt mit zwei platten Reifen zum stehen.

 

GESTRANDED IM NIRGENDWO.

 

KEIN HANDYEMPFANG.

 

Immerhin gibt es noch Menschen mit Herz. Riesigem Herz.

So wie ein Farmer, der vorbeikommt, mich einsammelt, mich in sein Haus und Gästezimmer einquartiert und mich mit raus auf die Farm mitnimmt während sich der '24h Notfalldienst' der Autovermietung auf den Weg zu mir macht.

 

In 7h seien sie da.

 

Der Tag vergeht, ich werde mit Abendessen und Kaffee versorgt. Wir gehen schlafen und die Nacht vergeht. Der nächste Tag beginnt.

 

Aus 7h werden 17h, aus 17h werden 25h.

25h später also kommt mein 'neues Auto angerollt. Mit fast leerem Tank und zwei inkompetenten und unfreundlichen Mitarbeitern von Thrifty.

 

17 Kilometer fällt mir auf der rechte Reifen eiert - die Schrauben sind locker...

 

Die Farmersfamilie läd mich ein nochmal eine Nacht zu bleiben und ich nehm die Einladung nur allzu gerne an. Ein weiteres mal verschwindet die Sonne hinterm Horizont der Kalahari. Wunderschön.

 

Am Ende bin ich eigentlich froh den Unfall gehabt zu haben, weil ich sonst nie den Farmer und seine Familie kennengelernt hätte. Na gut schauen wir mal noch was das jetzt alles kostet...

 

Übrigens lässt mich das Unglück nicht in Ruhe und ich verlier noch meine Brille und die Windschutzscheibe des neuen Autos bekommt einen Crack als ein Kieselstein dagegen fliegt - toll.

Bericht Nr. 3

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Wellig..

Man sitzt am Strand, schaut auf das Meer hinaus und sieht mal Wellenberge, mal Wellentäler auf sich zurollen. Die Gedanken driften ab und statt Meer sieht man auf einmal sein Leben. Das Leben - mit seinen Höhen und Tiefen, mit seinen traurigen aber auch schönen Momenten. Wie Türen zufallen und Fenster aufgehen. Man hinfällt und wieder aufsteht.

 

Nachdem wir Ende Februar aus unserer Gastfamilie ausziehen mussten, seitdem notdürftig bei unserer Chefin untergekommen sind, habe ich nun endlich wieder einen festen Wohnsitz.

Diesmal nicht in Mamelodi oder Eersterust. Diesmal in der Innenstadt von Pretoria - der Haupstadt. Es bringt zwar einen etwas längeren Arbeitsweg mit sich, aber ansonsten bin ich echt glücklich. Das Securityupdate zu unseren voherigen Wohnsitzen beträgt ca. 300%!

- Mauer, Elektrozaun, Alarm, Hunde.

 

Bericht Nr. 2

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Kulturschock

Letzte Woche Samstag war die 20 years Celebration von Tateni - ziemlich gut gewesen, die Kinder haben wirklich toll performed und das Catering hat gut geschmeckt.





Perfekt also wenn es alles gut organisiert gewesen wär...

Also lag es an uns rumzurennen zu organisieren dass es funktioniert, weil der Rest nichts besseres zu tun hatte als rumzusitzen.



Montag, Dienstag, Mittwoch dann: Wer organisiert die Weihnachtsgeschenke? Wie viele Kinder haben wir eigentlich? Da war doch noch jemand der Geschenke spenden wollte?

Wir rennen allen hinterher aber zusammenarbeiten ist so gut wie unmöglich.

Mittwoch morgen wissen wir dann endlich: Wie viele Kinder, aber immer noch nicht wie viele Geburtstagskinder (weil der Rotary Club - das wussten wir dann - den Kindern Geschenke mitbringt, die in den letzten drei Monaten Geburtstag hatten).

Also wissen wir immer noch nicht wie viele Kinder Geburtstag hatten...

Ich habe die Spiele organisiert - es sollte für die Kinder sein - Beschäftigung, ein kleiner Wettbewerb. - musste aber die 'Zutaten' letzten Endes selbstbesorgen, weil man sich wirklich nicht darauf verlassen kann das was organisiert wird..

Morgens baue ich also die Stationen auf - innerhalb der nächsten 2 Stunden verschwinden aber Zettel, Stühle, Tische - mir platzt der kragen, hab keine Lust mehr.

Dann noch Selong, der ins Mikrophon quatscht und letztendlich sich meine komplette Arbeit und Vorbereitung sich in Luft auflöst und jeder macht was er/ sie will.


Immerhin war das Christmasdrama ein voller Erfolg und wir wurden viel gelobt dafür. (Video folgt)

Nachdenklich

"I have got something to eat and drink, a house and work - so why should I vote?" - die Worte eines Südafrikaners, die immer und immer wieder im Kopf wiederhallen.

(Um ein Vorurteil gleich aus dem weg zu räumen - er ist schwarz und nicht reich! )


"Die Parteien unterscheiden sich sowieso nicht großartig, denn erreichen tun sie nichts." - Ist es nicht nahezu das selbe bei uns in Deutschland? Wer informiert uns über Ziele? Über die Parteien? - Meistens müssen wir das selber tun und am Ende sind eh alles leere versprechen.


Aufgrund des Apartheids Hintergrunds gibt es aber durchaus einen riesigen Unterschied zu Deutschland:

Schwarz wählt (hauptsächlich) ANC (--> ca. 12 Mio Menschen)

Weiß wählt (hauptsächlich) DA (ca. 4 Mio).


Der Unterschied zeigt eigentlich schon, dass sich in näherer Zukunft gar nichts tun wird in der Politik und am Schicksal Südafrikas. - Warum Schicksal?

Die Arbeitslosigkeit ist vor kurzem auf über 25% angestiegen, das Geld des Landes fließt in ihren korrupten Präsident und seine Anhänger. --> ca. R210 000 000 haben "Sicherheitsmaßnahmen" ( - neuer swimming pool etc.??) in seiner Privatresidenz gekostet und sein Einkommen liegt bei R2 622 561.  -  so ist zumindest die Meinung der meisten.


Aber es passiert durchaus etwas - sehr viel sogar, obwohl es äußerlich kaum spürbar ist.

Betriebe müssen eine bestimmte (Prozent?)zahl Arbeitsloser einstellen. Ob die vom Staat und vom Betrieb gezahlt werden ist mir noch nicht bekannt.

Zudem sind bei Straßenerbeiten kaum Maschinen im Einsatz, sodass immer viele Menschen (hart) arbeiten. - Z.B. mit der Spitzhacke Glasfaserkabel 1 Meter unter der Erde verlegen.

Auch werden in Johannesburg und Pretoria derzeit hochmoderne Busstationen gebaut, sowie extra Busspuren. Der einzige makel daran ist, dass es kaum Busse gibt.

Auch das Schienennetz ist unglaublich gut ausgebaut, jedoch heißt es, dass die Metro-trains nicht sicher sind.

Das Taxisystem ist unglaublich und macht eigentlich alles einfacher. Taxis innerhalb Mamelodis kosten R9 also ca. 60Cent, und Taxis nach Pretoria R14, also ca. 93Cent.

Die einzige Schwierigkeit dabei ist das richtige zu finden, denn fahren tun sie überall, nur nicht überall hin.

--> Die Mamelodi Taxis haben deshalb meist einen Aufkleber vorne (oder hinten :P), auf dem steht "local". Alle die raus aus Mamelodi fahren haben keine Kennzeichnung. - will man nach "town" also nach Pretoria (oder zu einem Ort der auf der Strecke liegt), hebt man die Hand,  also streckt, wie in der Schule. Will man von dort zurück nach Mamelodi, das selbe wieder, aber achtung: Mamelodi ist groß, also vor dem Einsteigen fragen, ob das Taxi nach "East" oder "West" fährt.


Zudem hat der Staat begonnen die "informal settlements" (bestehend aus Blechhütten) abzubauen und durch 'richtige' Häuser zu ersetzen - gezahlt aus der Staatkasse. Das 'Problem' dabei ist, dass weitere informal settlements 5mal so schnell entstehen, wie gebaut werden kann.


Auch die Studentenproteste zum Thema study fees haben etwas bewirkt: Bis 2019 werden sie abgeschafft. Also kostenlose Bildung für alle. Ob der Staat das unterhalten kann und woher das Geld dann kommen soll, sei mal in den Raum gestellt.


Oke 'tschuldigung ich schweife schon wieder ab..

Also: Warum sollten wir eigentlich wählen?

- diese Frage muss wohl jeder für sich beantworten, denn obwohl man Essen, Trinken, ein Zuhause und Arbeit hat, kann sich das jeden Moment schlagartig ändern! Und dann??

Eine Woche die in Muskelkater endet...

Mein täglicher Tagesplan:

- Aufstehen um 04:55.

- Richten und Frühstücksbrote schmieren für nachher, bis 05:15

- bis zur Deutschen Schule Pretoria joggen bis 05:50.

- Pause bis 05:55.

- 'aufwärmen' bis 06:05.

- Schwimmen bis 07:00.

- Duschen und umziehen bis 07:10.

- Taxi zurück nach Mamelodi.

- Moretele View zwischen 07:30 und 07:45.

- Sachen und Frühstück packen.

- 07:55 Singen, Geschichte und Beten im Morgenkreis bei Tateni.

- Arbeiten in der Office und/ oder im Garten bis 13:00.

- Mittagspause bis 13:30 (oder normalerweise eher bis 14:30 - aber pscht!).

- Drop-in center bis 16:00.

- Arbeitstag in der Office bis 16:30 ausgleiten lassen.

- Eventuell einkaufen bis 19:00 oder auch einfach daheim
    abgammeln oder schon Essen kochen.

- Schlafen gegen 21:15

Wir ziehen um...!

...in unser neues zuhause - ohne Kakerlaken, ohne Chefin ohne Geschrei des Gastbruders morgens um 5, mit neuem und mit gemeinsamen Zimmer mit Finn.

Natürlich muss auch hier was passieren und das morgens beim spülen - das Glas bricht und wir kommen zu spät zur Arbeit. Ma Regina natürlich total angepisst, stresst uns an, aber als wir den Satz beginnen "We had a little accident..." dreht sie sich abweisend zur Seite und meint nur, sie will nichts mehr von Unfällen wissen.

Bridges Camp

...gehts dann aufs Camp. - Bridges Camp No. 5

Leider bleiben wir auch dort nicht verschont vom Pech und müssen am Freitag morgen feststellen, dass unser Citi Golf verschwunden ist. Gestohlen... das Gearlock finden wir später im Gras, aber die Polizei nimmt nichtmal Fingerabdrücke. Nimmt nur den Fall auf und verschwindet wieder. - Die Fahrzeugpapiere müssen wir an dem Tag noch ans Polizeirevier faxen, aber warum?? 5 Tage später haben wir immer noch keine Case Number, aber die bringt uns eh nichts, denn wir erfahren dass der Golf zwar versichert war (hatten wir extra nachgefragt) aber nicht gegen Diebstahl...

 

 

Aber das lassen wir jetzt erstmal ruhen und schauen wie die Board-Member (Vorstand) und Ma Regina damit umgehen.

Getrieben von Langeweile...

...erklommen wir heute den "Eersterust Mountain" und erhalten einen wundervollen Ausblick auf Mamelodi und Eersterust.

Was für ein Tag...

Auf dem Parkplatz der Shoppingmall versagen die Bremsen vom Citi Golf und wir rollen in ein anderes Auto rein - Schaden 1500 Rand (100€). Und das sollen wir jetzt zahlen, weil die Versicherung es nicht übernimmt weil Moses (Tatenis Autobastler) nicht auf die Polizei warten wollte und wir somit auch keine Case Number haben? ....naja abwarten.

Eine neue Ära!!

Eine neue Ära beginnt:

Heute habe ich das Schwimmen wieder angefangen.
Beim Oktoberfest an der Deutschen Schule Pretoria sah ich ein Zettel am Schwarzen Brett hängen - mit Infos zum Schwimmteam - hab mir also gleich die Nummer von Jarryd Irvine, dem Trainer/ verantwortlichem Lehrer abgetippt und diesen dann kontaktiert.

Aus Zeitmangelgründen ist die einzige mögliche Trainingszeit für mich von 5:55-07:00 morgens. Er hatte mich also herzlichst eingeladen zu kommen und so war ich heute morgen - und bin in den Sonnenaufgang geschwommen - 2km dann war ich platt haha ...naja wenn man halt 3 Monate nicht trainiert...

Jarryd ist noch sehr jung und hat wirklich sehr viel Ahnung vom Schwimmen - ist auch mit ganzem Herz dabei.

Weil aber den Schülern das Wasser noch zu 'kalt' ist, fängt die Schwimmsaison an sich erst nach den Frühlingsferien am 13. Oktober an. Dann werd ich morgens auch nicht mehr allein bei Jarryd trainieren.

Heut Abend..

...begleiten wir Ma Regina zu einem Meeting der TLF (Tshwane Leadership Foundation), wo wir diese Freiwilligen von TLF kennenlernen.

Und wie der Zufall es will kenn ich Frieda nicht nur von der Botschaft in Berlin, Marlene und Shadja kennen Juliane und die ganze Gruppe Niklas und Linda - die Welt ist so klein..!

 

Pretoria bei Nacht :D

Unsere Mitbewohner

Ist ja nicht so, dass ich Krabbeltiere verabscheue, aber wenn dann so eine Kakerlake durch mein Zimmer huscht ist das schon ganz schön eklig...

Wir haben natürlich auch noch andere Mitbewohner :)

Oktoberfest

Wir gehen auf das Oktoberfest an der Deutschen Schule.

R120 Eintritt entspricht etwa 8€, was für Südafrikanische Verhältnisse relativ teuer ist, trotzdem lassen wir uns das nicht entgehen.

Riesige Zelte bedecken die Rasenflächen und auf dem Lehrerparkplatz stehen ein paar Miniaturausgaben von Fahrgeschäften, wie wir sie aus Deutschland kennen.

Weil der wahre Deutsch ja ein Biertrinker ist holen wir uns gleich zu Beginn unser Maß. Deutsche ingesamt - treffen wir keine.

Dann beginnt das Rugbyspiel: Springbocks gegen Japan. Es fühlt sich wie Zuhause an - alle schreien und die Stimmung ist am Höhepunkt - trotzdem verlieren wir in den letzten Sekunden..

 

Als wir an dem Abend heimkommen, seh ich wie in meinem Zimmer Scherben liegen. Mein Puls geht hoch, was mich später dann auch nicht allzu gut schlafen lässt. Glücklicherweise scheint die Fensterscheibe nur eingeworfen zu sein. Das Fenster ist auch nur eines von sechs kleinen. Es fehlt nichts.

Orientierungstage

Samstag gehen wir dann los ins Apartheidsmuseum, das wirklich sehr eindrucksvoll ist und teilweise auch sprachlos macht. Aber zweieinhalb Stunden sind einfach nicht genug.

Von dort geht es dann mit dem Auto nach Soweto zum Mittagessen – Lokales Essen + Ginger Beer. Schmeckt wirklich gut und dann lagen ein paar Straßenkünstler auch noch ein privates Tanzkonzert für uns hin.

Abends bin ich dann hauptsächlich bei den Studenten, mit denen ich dann auch Essen geh und mit denen ich mich dann in ne Schwulenbar verirre – ihr armen Mädchen, jetzt weiß ich was es heißt angebaggert zu werden.. um 2 Uhr verlassen wir die dann und kehren zum Hostel zurück.

 

 

...packen wir nur noch unsere Sachen und Finn und ich gehen noch mit zu Tobi und gehen mit ihm, seinem Mann und seiner Tochter frühstücken.

Von dort aus werden wir dann direkt zu Tateni von dort zu Ma Regina gefahren.

Wie alles begann..

Wir schreiben den 10. September 2015.

Mein Flug geht um 19:15 ab Stuttgart, also bin ich ganz nach deutscher Manier viiiel zu früh am Airport. Kaum bin ich durch die Gepäckkontrolle durch werde ich in einen Raum verwiesen zur Sprengstoffkontrolle – Weil ich ein Bart hab? Und kurze Haare? Jung bin? Seh ich aus wie ein Terrorist?? - also ab auf die Toilette rasieren.

Der Abflug geschieht nicht ganz nach Plan, aber mit 20min verspätung geht’s dann los.

Als Snack gibt’s Wrap und jeiii – Tomatensaft *-*.

Nach bisschen mehr als einer Stunde Flug lande ich in London und stress richtung weiterflug Gate B irgendwas. Auf dem Weg treffe ich Sünneke, Lisa und Finn. Wir fahren zusammen – mit dem Zug?!? - zu Gate B und treffen dort Linda und Lara.

Und ab geht’s in diese riesige Boeing 747.

Der Flug an sich gestaltet sich eher unspektakulär – regelmäßig Essen und Trinken, nebenher Filme schauen. Auf Äquatorhöhe dröhnt es dann aus den Lautsprechern Gurte anlegen und dann sind wir auch schon mittendrin in den Turbolenzen.

 

Landen in Johannesburg. Beim Visumsstempel abholen werden einem erst einmal dumme Fragen gestellt: „How old are you?“, „so what do you want here?“...naja...mit Gepäck dann Richtung Ausgang wo uns Tobi mit Judith und Niklas erwartet. Auch Mel kommt dann noch dazu.

 

Im „backpackers“ Hostel angekommen probieren wir unsere neuen SIM-Karten aus – meine will nicht funktionieren :((. Abends gibt es dann Braii und ich lerne deutsche Studenten aus Bloemfontein kennen.